Schimmel in Wohnräumen entsteht hauptsächlich durch zu hohe Luftfeuchtigkeit, die sich an kalten Wänden niederschlägt. Dies kann passieren, wenn feuchte Luft nicht regelmäßig ausgetauscht wird.

Schimmelproblematik in Wohnungen und deren gesundheitliche Auswirkungen

Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben. Atemwegserkrankungen, Allergien und andere gesundheitliche Beschwerden können durch die Sporen des Schimmelpilzes ausgelöst oder verschlimmert werden. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Richtiges Lüften als Präventionsmaßnahme gegen Schimmel

Richtiges Lüften ist eine der effektivsten Maßnahmen, um die Bildung von Schimmel zu vermeiden. Es sorgt für den notwendigen Luftaustausch und hilft, die Feuchtigkeit in den Räumen zu regulieren. Stoßlüften, also das Öffnen der Fenster für einige Minuten, ist dabei effektiver als das permanente Kippen der Fenster, da es zu einem raschen Luftwechsel führt, ohne dass die Wände auskühlen.

Tipps für das richtige Lüften in verschiedenen Räumen der Wohnung

Jeder Raum in einer Wohnung hat unterschiedliche Anforderungen an das Lüften:

  • Wohn- und Schlafzimmer: Diese Räume sollten mehrmals täglich durch Stoßlüften frische Luft bekommen, vorzugsweise morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen.
  • Arbeitszimmer: In Räumen, in denen konzentrierte Arbeit stattfindet, ist regelmäßiges Lüften wichtig, um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr sicherzustellen.

Besondere Hinweise für Badezimmer und Küche

Badezimmer und Küchen sind aufgrund ihrer höheren Feuchtigkeitsentwicklung besonders anfällig für Schimmel:

  • Badezimmer: Direkt nach dem Duschen oder Baden sollte intensiv gelüftet werden, um die feuchte Luft abzuführen.
  • Küche: Beim Kochen entsteht ebenfalls viel Feuchtigkeit. Hier ist es ratsam, entweder während des Kochens oder unmittelbar danach zu lüften.

Weitere Maßnahmen zur Schimmelvermeidung in der Wohnung

Neben dem richtigen Lüften gibt es weitere Maßnahmen:

  1. Die Heizung auch bei Abwesenheit tagsüber nie ganz abstellen. Ständiges Auskühlen und Wiederaufheizen ist teurer, als das Halten einer abgesenkten Durchschnittstemperatur.
  2. Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen tags und nachts geschlossen halten.
  3. Nicht vom Wohnzimmer das Schlafzimmer mitheizen. Das „Überschlagen lassen“ des nicht geheizten Schlafzimmers führt nur warme, das heißt feuchte Luft ins Schlafzimmer; diese schlägt dort ihre Feuchtigkeit nieder.
  4. Richtig lüften bedeutet: Die Fenster kurzzeitig (5 Minuten reichen oft schon aus) ganz öffnen (Stoßlüften). Kippstellung ist wirkungslos und verschwendet Heizenergie.
  5. Morgens und abends in der Wohnung einen kompletten Luftwechsel durchführen. Am besten Durchzug machen, ansonsten in jedem Zimmer das Fenster weit öffnen.
  6. Die Mindestzeit für die Lüftung hängt von dem Unterschied der Zimmertemperatur zur Außentemperatur und davon ab, wie viel Wind weht.
  7. Selbst bei Windstille und geringem Temperaturunterschied reichen in der Regel 15 Minuten Stoßlüftung aus.
  8. Je kälter es draußen ist, desto kürzer muss gelüftet werden (jedoch mind. 5 min.)
  9. Einmal täglich lüften genügt nicht. Vormittags und nachmittags nochmals die Zimmer lüften, in denen sich Personen aufgehalten haben. Abends einen kompletten Luftwechsel inklusive Schlafzimmer vornehmen.
  10. Nicht von einem Zimmer in ein anderes, sondern nach draußen lüften.
  11. Bei innenliegendem Bad ohne Fenster auf dem kürzesten Weg (durch ein anderes Zimmer) lüften. Die anderen Türen geschlossen halten. Besonders nach dem Baden oder Duschen soll sich der Wasserdampf nicht gleichmäßig in der Wohnung verteilen.
  12. Große Mengen Wasserdampf (z. B. durch Kochen) möglichst sofort nach draußen ablüften. Auch hier soll verhindert werden, dass sich der Dampf in der Wohnung verteilt.
  13. Wäsche in der Wohnung trocknen lassen ist äußerst kritisch. (Kleinwäsche, z.B. Unterwäsche etc.) höchstens im Badezimmer trocknen lassen, Lüftung anstellen und Türe geschlossen halten.
  14. Nach dem Bügeln lüften.
  15. Auch bei Regenwetter lüften. Wenn es nicht gerade zum Fenster hereinregnet, ist die kalte Außenluft trotzdem trockener als die warme Zimmerluft.
  16. Luftbefeuchter sind fast immer überflüssig. Trockene Luft hat man nur bei ganz kaltem Wetter. Je trockener die Aussenluft, desto schneller geschieht der Luftaustausch. (Siehe Pkt. 8)
  17. Bei Abwesenheit über Tage ist natürlich auch das Lüften tagsüber nicht möglich. Es reicht morgens, abends und vor dem Schlafengehen.
  18. Bei neuen, besonders dichten Isolierglasfenstern häufiger lüften als früher. Auch dann spart man im Vergleich zum alten Fenster Heizenergie.
  19. Große Schränke oder Möbel sollten nicht zu dicht an die Wände angerückt werden. Zwei bis vier Zentimeter Abstand müssten reichen.
  20. Zimmerpflanzen, Zierbrunnen, Aquarien, Luftbefeuchter etc. erhöhen die Luftfeuchtigkeit.

Was tun, wenn trotz richtigen Lüftens Schimmel auftritt?

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schimmel entstehen, ist schnelles Handeln gefragt. Kleinere Schimmelstellen können mit speziellen Anti-Schimmel-Mitteln behandelt werden. Bei größeren Befällen sollte jedoch ein Fachmann hinzugezogen werde – und uns beauftragen!

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass richtiges Lüften ein wesentlicher Bestandteil ist, um Schimmel vorzubeugen. Es schützt Ihre Gesundheit und trägt zu einem angenehmen Wohnklima bei. Regelmäßiges Stoßlüften, angemessene Raumtemperaturen und die Kontrolle von Feuchtigkeitsquellen sind einfache, aber effektive Methoden zur Schimmelprävention.

*Stand 12/2023: Die Informationen, die in diesem Blogartikel bereitgestellt werden, entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Wir möchten darauf hinweisen, dass sich die Regelungen, Gesetze und Vorgaben im Bereich der Energieberatung und Fördermöglichkeiten ständig ändern können. Da dieser Blogartikel möglicherweise nicht alle aktuellen Entwicklungen berücksichtigt, empfehlen wir Ihnen, sich für die neuesten Informationen und Vorgaben zur energetischen Sanierung an die amcad Energieberatung zu wenden.

**Die diesem Blogartikel verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche und männliche Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

7. Dezember 2023