Die Diskussion rund um die Energiewende hat in den letzten Jahren enorm an Fahrt aufgenommen. Mit der Reform der Stromsteuer im Jahr 2025 treten neue Regelungen in Kraft, die sowohl Unternehmen als auch private Haushalte betreffen. Für viele stellt sich nun die Frage: Wer spart, wer zahlt – und wie wirkt sich die Reform auf den Standort Deutschland und speziell auf die Metropolregion Nürnberg aus?

Dieser Artikel liefert einen Überblick über die aktuelle Situation, die gesetzlichen Änderungen und deren Auswirkungen auf verschiedene Akteursgruppen. Außerdem zeigen wir auf, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ergeben – und warum eine fundierte Energieberatung, wie sie die amcad Energieberatung in Nürnberg und Umgebung anbietet, jetzt wichtiger ist denn je.

Hintergrund: Was ist die Stromsteuer? 

Die Stromsteuer wurde im Jahr 1999 im Rahmen der ökologischen Steuerreform eingeführt. Ihr Ziel war es, Anreize für einen effizienteren Energieverbrauch zu schaffen und gleichzeitig die Finanzierung der Rentenversicherung zu unterstützen. 

  • Steuerbasis: Sie wird auf jede Kilowattstunde Strom erhoben, die in Deutschland verbraucht wird. 
  • Zielsetzung: Energiesparen, Klimaschutz, Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme. 
  • Ausnahmen und Ermäßigungen: Insbesondere energieintensive Industrien profitieren seit jeher von reduzierten Stromsteuersätzen oder Steuerbefreiungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. 

In den letzten Jahren wurde zunehmend darüber diskutiert, ob die Stromsteuer in ihrer ursprünglichen Form noch zeitgemäß ist – insbesondere vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, wachsender Belastungen für Haushalte und KMU sowie der Notwendigkeit, erneuerbare Energien stärker in den Markt zu integrieren.

Stromsteuerreform 2025: Die zentralen Änderungen 

Seit Juli 2025 gelten neue Regelungen zur Stromsteuer. Diese betreffen unterschiedliche Gruppen in ganz Deutschland – vom Privathaushalt über KMU bis hin zu Großunternehmen. 

  • 1

    Entlastung für private Haushalte 

    Für private Verbraucher wurde die Stromsteuer leicht abgesenkt, um die hohen Energiekosten abzufedern. Ziel ist es, die Haushalte finanziell zu entlasten und die Akzeptanz der Energiewende zu stärken. 

  • 2

    KMU im Fokus 

    Kleine und mittlere Unternehmen, die bislang kaum von Steuererleichterungen profitieren konnten, erhalten erweiterte Möglichkeiten, Stromsteuerentlastungen zu beantragen – insbesondere dann, wenn sie in energieeffiziente Technologien investieren oder ein zertifiziertes Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchführen lassen. 

  • 3

    Energieintensive Großunternehmen 

    Die Industrie bleibt auch weiterhin teilweise von der Stromsteuer befreit oder zahlt reduzierte Sätze. Neu ist jedoch, dass Unternehmen mit einem sehr hohen Energieverbrauch strengere Nachweispflichten erfüllen müssen, etwa durch die Einführung eines Energiemanagementsystems (ISO 50001) oder eines Umweltmanagementsystems (EMAS). 

  • 4

    Regionale Aspekte 

    Die Bundesregierung möchte mit den neuen Regelungen auch die regionale Wertschöpfung stärken. Projekte im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen werden gezielt gefördert. In der Metropolregion Nürnberg bietet das Chancen für Kommunen, Stadtwerke und mittelständische Betriebe, die ihre Energieversorgung nachhaltiger gestalten wollen. 

Wer profitiert – und wer zahlt? 

Die Auswirkungen der Stromsteuerreform sind unterschiedlich und hängen stark von der jeweiligen Ausgangslage ab. 

Profiteure 

  • Private Haushalte mit durchschnittlichem Verbrauch, die von der Steuerabsenkung direkt profitieren. 
  • KMU, die bisher nicht entlastet wurden, nun aber von BAFA-Förderungen und vereinfachten Antragsverfahren profitieren können. 
  • Unternehmen in Nürnberg und Umgebung, die in Energieeffizienzprojekte investieren, da sie durch Förderungen gleich doppelt profitieren: geringere Betriebskosten und steuerliche Entlastungen. 

Belastete 

  • Energieintensive Großunternehmen, die ihre Nachweispflichten verschärft sehen. 
  • Unternehmen ohne Energiemanagementsystem, die Förderungen und Entlastungen nicht nutzen können. 
  • Haushalte mit sehr hohem Stromverbrauch, die trotz Entlastung durch die Steuerreform insgesamt mehr zahlen, wenn keine Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden. 

Chancen für die Metropolregion Nürnberg 

Die Metropolregion Nürnberg gilt als einer der stärksten Industriestandorte Süddeutschlands. Mit zahlreichen produzierenden Unternehmen, einem starken Mittelstand und innovativen Start-ups bietet die Region ideale Voraussetzungen, von der Stromsteuerreform zu profitieren. 

  • KMU als Treiber: Gerade kleine und mittlere Unternehmen, etwa in Erlangen, Fürth oder Bamberg, können durch Energieaudits gezielt Potenziale zur Stromkostenreduzierung erschließen. 

  • Innovationspotenzial: Durch die Förderung energieeffizienter Technologien (z. B. Wärmepumpen, Batteriespeicher) können regionale Betriebe neue Geschäftsfelder erschließen. 

  • Klimaschutz und Standortvorteile: Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen, stärken nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz in Franken. 

Energieaudit als Schlüssel zur Stromsteuerentlastung 

Ein zentrales Instrument, um die Vorteile der Stromsteuerreform zu nutzen, ist das Energieaudit nach DIN EN 16247-1. Es umfasst: 

  • 1

    Analyse des Energieverbrauchs im gesamten Unternehmen.

  • 2

    Identifikation von Einsparpotenzialen, z. B. durch effizientere Maschinen oder optimierte Beleuchtungssysteme. 

  • 3

    Erstellung eines Auditberichts mit Handlungsempfehlungen. 

  • 4

    Umsetzung von Maßnahmen, die nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch Zugang zu steuerlichen Vorteilen und Fördermitteln ermöglichen. 

Die amcad Energieberatung unterstützt Unternehmen in Nürnberg und der gesamten Region bei der Durchführung von Energieaudits und zeigt auf, wie die neuen gesetzlichen Regelungen optimal genutzt werden können.

Ausblick: Was kommt als Nächstes? 

Die Stromsteuerreform 2025 ist nur ein erster Schritt. Weitere Anpassungen im Energierecht und bei Förderprogrammen sind absehbar. Themen, die in den kommenden Jahren relevant werden: 

  • CO-Bepreisung: Parallel zur Stromsteuer wird die CO-Abgabe weiter ansteigen und zusätzliche Anreize für Effizienzmaßnahmen schaffen. 
  • Sektorenkopplung: Strom, Wärme und Mobilität werden zunehmend zusammengedacht. Das eröffnet neue Chancen für innovative Geschäftsmodelle in der Region. 
  • Digitalisierung: Smart Meter, Energiemanagement-Software und KI-gestützte Prognosen werden eine immer größere Rolle spielen, um Stromverbrauch zu steuern und Kosten zu senken. 

Die Reform der Stromsteuer 2025 bringt Bewegung in den Energiemarkt – mit Chancen und Risiken für verschiedene Akteure. Während private Haushalte und KMU von Entlastungen profitieren, müssen energieintensive Großunternehmen strengere Nachweise erbringen. 

Für die Metropolregion Nürnberg bietet die Reform große Potenziale: Durch Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien können Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. 

Die amcad Energieberatung steht als kompetenter Partner bereit, um Unternehmen und Haushalte durch den Dschungel der neuen Regelungen zu führen – von der Analyse über das Energieaudit bis hin zur Umsetzung von Maßnahmen. Wer jetzt handelt, sichert sich nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch eine nachhaltige Zukunft. 

Über den Autor

Redaktion der amcad

Seit 2012 steht die amcad Energieberatung für unabhängige Beratung auf höchstem Niveau – von individuellen Sanierungskonzepten über Energieaudits bis hin zu Energiemanagementsystemen nach ISO 50001. Mit Expertise für Wohngebäude, Nichtwohngebäude und Baudenkmale begleitet das Team sowohl Privatkunden als auch Unternehmen. Etabliert in der Metropolregion Nürnberg ist die amcad Energieberatung ein verlässlicher Partner – mit Projekten in der gesamten Region, von Bamberg über Bayreuth bis Forchheim, Erlangen und Ansbach.