Der Mythos der „atmenden Wand“ hält sich seit Generationen in den Köpfen vieler Hausbesitzer. Immer wieder taucht die Sorge auf, dass gedämmte Wände nicht mehr „atmen“ können und dadurch Schimmel entsteht. Doch was ist wirklich dran an dieser Behauptung? Wir klären auf – mit aktuellen Fakten und Erkenntnissen.
Schimmel in Wohnräumen: Ein verbreitetes Problem
Braune oder schwarze Flecken an Wänden und Decken, muffiger Geruch – das sind typische Anzeichen für Schimmel. Die Ursache ist meist zu hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen. Schimmel kann gesundheitliche Beschwerden auslösen, etwa Allergien oder Atemwegserkrankungen. Umso wichtiger ist es, die Ursachen zu kennen und gezielt vorzubeugen.
Der Mythos von der atmenden Wand
Viele glauben, dass Wände Luft und Feuchtigkeit „austauschen“ und dass eine Dämmung diesen Prozess verhindert. Die Folge, so die Befürchtung: Feuchte Luft bleibt im Raum, Schimmel entsteht. Doch diese Vorstellung ist längst widerlegt. Intakte Wände sind immer luftdicht und winddicht – unabhängig davon, ob sie gedämmt sind oder nicht. Ein Luftaustausch durch das Mauerwerk findet nicht statt. Das bestätigt auch das Umweltministerium Baden-Württemberg: „Dies ist jedoch irrig“.
Woher stammt der Irrglaube?
Der Ursprung des Mythos lässt sich bis ins Jahr 1858 zurückverfolgen. Damals führte Max von Pettenkofer ein Experiment durch, bei dem er alle Fugen in einem Büroraum abdichtete. Die Messungen zeigten kaum Veränderungen der Luftqualität. Pettenkofer schloss daraus, dass Wände „atmen“. Spätere Untersuchungen widerlegten jedoch diese These. Der Austausch von Luft und Feuchtigkeit erfolgt ausschließlich über das Öffnen von Fenstern oder über Lüftungsanlagen – nicht über die Wand selbst.
Schimmelgefahr durch Dämmung? Das Gegenteil ist der Fall!
Eine fachgerecht ausgeführte Wärmedämmung schützt sogar vor Schimmel. Gedämmte Außenwände sind wärmer, sodass sich Feuchtigkeit nicht mehr an kalten Wandflächen niederschlagen kann. Das Risiko für Schimmel sinkt. Entscheidend ist jedoch das richtige Lüften: Mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten die Fenster weit öffnen, um die feuchte Innenluft nach draußen zu transportieren. Alternativ sorgt eine Lüftungsanlage für den nötigen Luftaustausch.
Wie beugt man Schimmel effektiv vor?
Keine Angst vor Fassadendämmung!
Die Angst, dass gedämmte Wände nicht mehr „atmen“ und dadurch Schimmel entsteht, ist unbegründet. Wissenschaftliche Untersuchungen und aktuelle Empfehlungen zeigen klar: Der Luftaustausch erfolgt immer über das Lüften – nicht über die Wand. Eine fachgerechte Dämmung schützt vor Schimmel, senkt Heizkosten und sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Setzen Sie auf professionelle Energieberatung und moderne Dämmkonzepte – für ein gesundes, energieeffizientes Zuhause ohne Schimmelgefahr! Sprechen Sie uns gerne an!
*Stand 04/2025: Die Informationen, die in diesem Blogartikel bereitgestellt werden, entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Wir möchten darauf hinweisen, dass sich die Regelungen, Gesetze und Vorgaben im Bereich der Energieberatung und Fördermöglichkeiten ständig ändern können. Da dieser Blogartikel möglicherweise nicht alle aktuellen Entwicklungen berücksichtigt, empfehlen wir Ihnen, sich für die neuesten Informationen und Vorgaben zur energetischen Sanierung an die amcad Energieberatung zu wenden.
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