Wie entsteht Kondenswasser am Fenster?
Kondenswasser bildet sich, wenn warme, feuchte Luft auf eine kalte Oberfläche trifft – in diesem Fall die Fensterscheibe. Die warme Luft kühlt an der kalten Scheibe ab und gibt dabei Feuchtigkeit ab, die sich als Wasser niederschlägt. Besonders in der Heizperiode ist dieses Phänomen häufig, da draußen niedrige Temperaturen herrschen und die Fensterinnenseite oft deutlich kühler ist als die Raumluft.
Räume wie Küche, Bad oder Schlafzimmer sind besonders anfällig für Kondenswasserbildung. Beim Kochen, Duschen oder Schlafen entsteht viel Feuchtigkeit, die sich in der Raumluft sammelt. Ohne ausreichende Lüftung kann diese Feuchtigkeit nicht entweichen und schlägt sich an den Fenstern nieder.
Warum ist Kondenswasser problematisch?
Kondenswasser mag auf den ersten Blick harmlos wirken, doch es kann ernsthafte Folgen haben:
Schimmelbildung: Bleibt das Wasser längere Zeit bestehen, kann es zu Schimmelbildung an Fensterrahmen, Dichtungen oder angrenzenden Wänden kommen. Schimmel gefährdet nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Gesundheit.
Beschädigung der Bausubstanz: Feuchtigkeit kann Materialien wie Holz oder Putz angreifen und langfristig Schäden verursachen.
Erhöhte Heizkosten: Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum erschwert das Heizen, da feuchte Luft mehr Energie benötigt, um erwärmt zu werden.
Tipps zur Vermeidung von Kondenswasser
Die gute Nachricht ist: Kondenswasser lässt sich mit einfachen Maßnahmen meist vermeiden. Hier sind die besten Tipps:
1. Richtig lüften:
- Lüften Sie mehrmals täglich für 5–15 Minuten stoßweise, indem Sie die Fenster weit öffnen.
- Vermeiden Sie Dauerlüften durch gekippte Fenster – dies kühlt die Fensterrahmen aus und fördert die Kondensation.
2. Raumtemperatur konstant halten:
- Halten Sie Wohnräume auf einer Temperatur von etwa 20–22 °C.
- In selten genutzten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16 °C fallen.
3. Luftfeuchtigkeit kontrollieren:
- Messen Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Ideal sind Werte zwischen 40 % und 60 %.
- Verwenden Sie bei Bedarf einen Luftentfeuchter oder lüften Sie häufiger.
4. Fenster isolieren:
- Alte Fenster mit Einfachverglasung sollten durch moderne Wärmeschutzfenster ersetzt werden.
- Alternativ können isolierende Fensterfolien helfen, Wärmeverluste zu reduzieren.
5. Möbel richtig platzieren:
- Stellen Sie Möbel nicht direkt vor Fenster oder Außenwände, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
Kondenswasser bei modernen Fenstern: Warum tritt es auf?
Auch bei modernen Fenstern mit Wärmeschutzverglasung kann Kondenswasser auftreten – allerdings aus anderen Gründen als bei alten Fenstern. Moderne Fenster sind sehr dicht und lassen kaum Luft durch. Dadurch bleibt feuchte Raumluft im Inneren und schlägt sich bei unzureichendem Lüften an der kalten Fensterscheibe nieder.
Ein weiteres Phänomen ist Kondenswasser auf der Außenseite moderner Fenster. Dies tritt vor allem in kühlen Nächten oder am frühen Morgen auf und ist ein Zeichen für eine gute Isolierung: Die warme Raumluft wird durch das Fenster zurückgehalten, während die Außenscheibe kühl bleibt und Feuchtigkeit aus der Außenluft kondensiert.
Was tun bei hartnäckigem Kondenswasser?
Wenn trotz regelmäßigen Lüftens und Heizens immer wieder Kondenswasser auftritt, sollten Sie folgende Maßnahmen prüfen:
Fenstertausch: Alte oder schlecht isolierte Fenster können durch moderne Wärmeschutzfenster ersetzt werden.
Integrierte Lüftungssysteme: Viele neue Fenster verfügen über Lüftungsschlitze oder -systeme, die einen kontinuierlichen Luftaustausch ermöglichen.
Professionelle Beratung: Bei anhaltenden Problemen kann ein Energieberater oder Fachhandwerker helfen, mögliche bauliche Ursachen zu identifizieren.
Fazit
Kondenswasser am Fenster ist ein häufiges Problem, das jedoch mit einfachen Maßnahmen wie regelmäßigem Stoßlüften, einer konstanten Raumtemperatur und der Kontrolle der Luftfeuchtigkeit gut in den Griff zu bekommen ist. Wichtig ist es, frühzeitig zu handeln, um Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Moderne Wärmeschutzfenster können helfen, das Problem langfristig zu lösen – erfordern jedoch ein angepasstes Lüftungsverhalten. Mit einem gesunden Raumklima schützen Sie nicht nur Ihr Zuhause, sondern auch Ihre Gesundheit!
*Stand 01/2025: Die Informationen, die in diesem Blogartikel bereitgestellt werden, entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Wir möchten darauf hinweisen, dass sich die Regelungen, Gesetze und Vorgaben im Bereich der Energieberatung und Fördermöglichkeiten ständig ändern können. Da dieser Blogartikel möglicherweise nicht alle aktuellen Entwicklungen berücksichtigt, empfehlen wir Ihnen, sich für die neuesten Informationen und Vorgaben zur energetischen Sanierung an die amcad Energieberatung zu wenden.
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